Bernd Oetzmann
Musik, Gestaltende Kunst und Kunsthandwerk

Um mit der Bassgitarre im gesamten Oktavbereich des Kontras und auch noch im Subkontra zu spielen, bedarf es einer fünfsaitigen Bassgitarre mit der tiefen H-Saite. Ich habe diese Gitarre aus harten Tropenholz mit durchgehendem Hals konstruiert, wollte aber das damit verbunden Gesamtgewicht nicht in Kauf nehmen. Damit ergab sich die Konstruktion einer Gitarre, die die gewohnte äußere Form der Gitarre wiedergibt, aber auf das Volumen des Holzes im Korpus vom Rand zum Hals der Gitarre verzichtet. Die äußere Gitarrenform habe ich beibehalten, damit die Gitarre mit dem unteren Rand beim Spielen auf dem Oberschenkel des Beines zum Liegen kommt. Die obere Form sorgt dafür, dass der Tragegurt einen vorderen Ansatzpunkt findet, der die Gitarre beim Spielen ausgewogen am Gurt hängen lässt.

Für den Hals und die Form des Korpusses fiel die Wahl auf Zebranoholz, das mit seiner Maserung optisch aus dem Rahmen fällt und einfach richtig gut aussieht. Der durchgehende Hals ist aus Stabilitätsgründen zweimal aufgesägt und mit Sperrstreifen aus Irokoholz verklebt. Das Irokoholz ist von der Farbe mit dem Zebranoholz fast gleich, so dass die Streifen im Gesamtbild kaum auffallen und damit vom Blick nicht als Sperrstreifen zu erkennen sind. Für das durchgehende Griffbrett fand ich im Fundus noch ein Stück Bocoteholz, das sich mit seiner dunklen Maserung vom hell-bräunlichem Zebranoholz abhebt.

Nach mehreren Versuchen mit verschiedensten Pickups entschied ich mich für den „The Xtender HE/S“ Pickup der Firma Delano, da dieser Pickup einen sehr harmonischen, warmen und weichen Basston liefert und sich mit der ovalen Form gut in die äußere Form der Gitarre einpasst. Der schwarze Kunststoffkörper des Pickups ist wegen des schöneren Aussehens mit Zebranofurnierholz um klebt. Dieser Pickup ist von seiner Lage zur Saitenlänge von der üblichen Brückenposition etwas in Richtung Halsposition verschoben und liefert genügend Ausgangsspannung. Aus Designgründen habe ich auf den Halspickup verzichtet und keine zwei Pickups verbaut.

Die passive Elektronik habe ich aus optischen Gründen seitlich im unteren Rahmen des Gitarrenkorpusses verschwinden lassen, so dass der Drehknopf des Potis, der Wahlschalter für die Verdrahtung des Pickups und die Steckerbuchse die Maserung des Zebranoholzes im hinteren Bereich des Korpusses nicht stören.

Die Mechaniken und die Brücke mit den Saitenhaltern sowie die Gurtknöpfe sind als verchromte Ausführung verbaut; die Bunddrähte sind aus Edelstahl. Die Bundmarkierungen habe ich in Perlmutt ausgeführt.  Eine Politur mit Hartwachsöl versiegelt das Holz und gibt ein schönes glänzendes Aussehen.